Blut
Wussten Sie, dass allein ein Tropfen Blut über 5 Millionen rote Blutkörperchen enthält und dass jede Sekunde in Ihrem Körper rund 2 Millionen neue Blutkörperchen entstehen?
Ihnen
Blut ist mehr als nur eine rote Flüssigkeit – es ist ein wahres Wunderwerk der Natur. Es transportiert Sauerstoff zu unseren Zellen im ganzen Körper, bekämpft Infektionen, heilt Wunden und verrät durch seine Zusammensetzung viel über unsere Gesundheit.
Hämoglobin
Hämoglobin= roter Blutfarbstoff
Hämoglobin ist der wichtigste Bestandteil der roten Blutkörperchen (Erythrozyten): Hämoglobin besteht aus einem Eiweißanteil (Globin) sowie mehreren Häm-Anteilen. In die Häm-Anteile sind Eisenkerne eingelagert.
Außerdem bekommt der Mensch durch das Hämoglobin Sauerstoff. Beim Einatmen bindet sich der Sauerstoff an das Hämoglobin und verteilt sich dann im ganzen Körper
Referenzwerte:
Männer <18 Jahre | Männer >18 Jahre | Frauen <18 Jahre | Frauen >18 Jahre |
13 -17 g/dL | 13–17 g/dL | 12,5–15,0 g/dL | 12,5–15,0 g/dL |
Eisen
Eisen ist das häufigste Spurenelement im menschlichen Körper und ein zentraler Bestandteil des Hämoglobins, dem roten Blutfarbstoff, der den Sauerstofftransport ermöglicht. In der Muskulatur spielt Eisen ebenfalls eine wichtige Rolle, indem es als Bestandteil des Proteins Myoglobin zur Speicherung von Sauerstoff beiträgt. Zudem ist Eisen für das Wachstum von Geweben unerlässlich, insbesondere für solche mit hoher Zellteilungsrate.
Für die Diagnose einer Eisenmangelanämie (Blutarmut durch Eisenmangel) ist der alleinige Eisenwert im Labor jedoch wenig aussagekräftig, da er starken Schwankungen unterliegt. Eine fundierte Beurteilung ist nur in Verbindung mit anderen Parametern des Eisenstoffwechsels möglich.
Referenzwerte:
Männer <18 Jahre | Männer >18 Jahre | Frauen <18 Jahre | Frauen >18 Jahre |
60–160 µg/dL | 60–160 µg/dL | 40–150 µg/dL | 40–150 µg/dL |
Basophile Granulozyten
Basophile Granulozyten, eine spezielle Art weißer Blutkörperchen (Leukozyten). Sie sind an bestimmten allergischen Erkrankungen beteiligt. Ihre Messung wird im Rahmen der Analyse des Blutbildes durchgeführt.
Referenzwerte:
Männer < 18 Jahre | Männer > 18 Jahre | Frauen < 18 Jahre | Frauen > 18 Jahre | Einheit |
0–2 % | 0–2 % | 0–2 % | 0–2 % | % (Prozent) der Leukozyten |
0,0–0,2 G/L | 0,0–0,2 G/L | 0,0–0,2 G/L | 0,0–0,2 G/L | G/L (Giga pro Liter) |
Histamin
Histamin ist ein biogenes Amin, das eine zentrale Rolle in allergischen Reaktionen, Entzündungsprozessen und der Regulierung von Funktionen wie Magensäuresekretion und Schlaf-Wach-Rhythmus spielt. Es wird aus der Aminosäure Histidin gebildet und in Mastzellen, basophilen Granulozyten und anderen Geweben gespeichert. Histamin wird freigesetzt, wenn der Körper auf Allergene, Infektionen oder Gewebeschädigungen reagiert. Ein erhöhter Histaminspiegel kann Symptome wie Hautrötungen, Juckreiz, Kopfschmerzen, Durchfall oder Atembeschwerden verursachen.
Refferenzwerte:
Normalbereich: 0,3–1,0 ng/ml
Erhöht: > 1,0 ng/ml
(kann auf allergische Reaktionen, Mastzellaktivierung oder Histaminintoleranz hinweisen)
Erythrozyten
Erythrozyten, auch rote Blutkörperchen genannt, sind die häufigsten Zellen im Blut und haben die zentrale Aufgabe, Sauerstoff aus der Lunge zu den Geweben und Kohlendioxid zurück zur Lunge zu transportieren. Sie enthalten den roten Farbstoff Hämoglobin, der Sauerstoff bindet und für die rote Farbe des Blutes sorgt. Erythrozyten haben eine typische scheibenförmige Form, die ihnen ermöglicht, auch durch die kleinsten Kapillaren zu gelangen.
Erythrozyten werden im Knochenmark gebildet und haben eine Lebensdauer von etwa 120 Tagen, bevor sie in der Milz oder Leber abgebaut werden. Ihre Anzahl und Funktion sind entscheidend für die Sauerstoffversorgung des Körpers; ein Mangel (Anämie) führt zu Symptomen wie Müdigkeit und Schwäche, während eine Überproduktion (Polyglobulie) die Blutviskosität erhöht und Risiken wie Thrombosen begünstigen kann.
Refferenzwerte:
Normwerte:
Männer: 4,5–5,9 Mio./µl
Frauen: 4,1–5,1 Mio./µl
Kinder: 4,1–5,5 Mio./µl
Neugeborene: 4,4–6,6 Mio./µl
Leukozyten
Leukozyten, auch weiße Blutkörperchen genannt, sind die Wächter des Immunsystems und spielen eine zentrale Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren und Parasiten. Anders als die Erythrozyten enthalten sie keinen roten Blutfarbstoff, was ihnen ihr „weißes“ Erscheinungsbild gibt. Leukozyten entstehen im Knochenmark und zirkulieren im Blut sowie in den Geweben, um überall dort einzugreifen, wo sie benötigt werden.
Es gibt verschiedene Typen von Leukozyten mit spezialisierten Aufgaben:
- Granulozyten bekämpfen akute Infektionen und Entzündungen.
- Lymphozyten (B- und T-Zellen) spielen eine Schlüsselrolle in der spezifischen Immunabwehr.
- Monozyten verwandeln sich in Makrophagen, die Fremdkörper „auffressen“ und beschädigtes Gewebe beseitigen.
Eine erhöhte Anzahl von Leukozyten (Leukozytose) kann auf Infektionen, Entzündungen oder Stress hinweisen, während eine verringerte Anzahl (Leukopenie) häufig bei Viruserkrankungen oder geschwächtem Immunsystem vorkommt.
Refferenzwerte:
Normwerte:
Erwachsene: 4.000–10.000/µl
Kinder: 5.000–15.000/µl
Neugeborene: 9.000–30.000/µl
Thrombozyten
Thrombozyten, auch Blutplättchen genannt, sind kleine, scheibenförmige Zellfragmente, die eine entscheidende Rolle bei der Blutgerinnung spielen. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, bei Verletzungen der Blutgefäße schnell an den Ort der Wunde zu gelangen und dort einen „Pfropf“ zu bilden, der die Blutung stoppt. Thrombozyten haften an der verletzten Gefäßwand und setzen dabei Substanzen frei, die die Bildung eines stabilen Blutgerinnsels (Thrombus) fördern.
Thrombozyten entstehen im Knochenmark aus riesigen Vorläuferzellen, den Megakaryozyten. Sie haben eine Lebensdauer von etwa 7 bis 10 Tagen, bevor sie in der Milz oder der Leber abgebaut werden. Eine zu niedrige Thrombozytenzahl (Thrombozytopenie) kann zu einer erhöhten Blutungsneigung führen, während eine zu hohe Zahl (Thrombozytose) das Risiko für Blutgerinnsel (Thrombosen) erhöhen kann.
Refferenzwerte:
Normwerte:
Erwachsene: 150.000–400.000/µl
Kinder: 150.000–450.000/µl
Neugeborene: 150.000–450.000/µl